Mercy Onyango
Charakterisierung des Preises
Jedes Jahr würdigt die Universität Bayreuth durch Mittel des Deutschen Akademischen Auslandsdiensts (DAAD) Studierende oder Promovierende mit dem DAAD-Preis. Der Preis wird an ausländische Studierende verliehen, die mit hervorragenden akademischen Leistungen in Bayreuth studieren oder promovieren, bemerkenswertes soziales und gesellschaftliches Engagement zeigen und einen wesentlichen Beitrag zum interkulturellen Dialog leisten.
Beschreibung der preiswürdigen Leistung
Die gebürtige Kenianerin Mercy Onyango studiert seit 2024 den Masterstudiengang African Verbal and Visual Arts mit Schwerpunkt auf African Linguistics an der Universität Bayreuth. Zuvor schloss sie an der University of Nairobi in Kenia den Bachelor of Education in den Fächern Kunst, Kiswahili und Geschichte ab.
Prof. Dr. Clarissa Vierke, die Mercy Onyango für den DAAD-Preis empfahl, beschreibt Onyango als sehr begabte, vielseitig interessierte und engagierte Studentin mit viel Verantwortungsbewusstsein. Onyangos wissenschaftliches Interesse liegt an der Schnittstelle zwischen Sprach- und Literaturwissenschaft, insbesondere bei den Auswirkungen von künstlicher Intelligenz und sozialer Medien auf Sprache, Gesellschaft und künstlerischen Ausdruck. Prof. Vierke betont Onyangos außergewöhnliche fachliche Begabung und Disziplin sowie die Fähigkeit, komplexe Themen in der afrikanischen Linguistik und Literatur zu erfassen und innovativ zu bearbeiten. „Ihre Arbeiten zeichnen sich durch wissenschaftliche Präzision, interdisziplinäre Perspektiven und ein starkes kulturelles Bewusstsein aus“, so Vierke im Empfehlungsschreiben.
Ihr interkulturelles und soziales Engagement zeigt sich unter anderem im Umgang mit ihren Kommilitonen und Kommilitoninnen: In ihrer Tätigkeit als Tutorin in der Lehre teilt Onyango ihre Fachkenntnisse, unterstützt andere Studierende aktiv, ermutigt diese und trägt zu einem positiven und produktiven Studienumfeld bei. „Mercy Onyango ist eine Studierende, die sich für andere einsetzt, Feedbackrunden, aber auch Feiern organisiert und aktiv gestaltet. Ihr Organisationstalent konnte sie hervorragend auch beim Swahili-Kolloquium in diesem Jahr unter Beweis stellen, wo sie sich weit über die üblichen Aufgaben hinaus auch vorbildlich um Gäste kümmerte“, heißt es im Empfehlungsschreiben.
Ihr Engagement erstreckt sich weit über die Universität hinaus: Nicht nur hilft sie anderen Studierenden beispielweise mit privaten Wiederholungsstunden, sie setzt sich auch für vulnerable, sozial benachteiligte Gruppen – insbesondere Menschen mit Behinderungen – und gegen deren Stigmatisierung in der Gesellschaft ein. Derzeit engagiert sich Onyango im Rotaract Club Bayreuth, in dem junge Menschen soziale Projekte organisieren. Bereits während ihres Studiums in Kenia war sie in verschiedenen Rotaryprojekten zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen aktiv und setzt ihr Engagement dort auch von Deutschland aus fort, beispielsweise durch wohltätige Events zur Mobilisierung von Ressourcen und Hilfsmitteln wie Brillen, Krücken oder Rollstühle.
Darüber hinaus liegen ihr auch die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz am Herzen. Sie nahm an Aufforstungsprojekten in Kenia teil und leistete damit einen aktiven Beitrag gegen den Klimawandel, der sich in Kenia mit schweren Dürren sowie Überflutungen besonders stark auswirkt.
Besonderes bemerkenswert ist die Tatsache, dass Mercy Onyango ihre akademische Laufbahn und ihr soziales Engagement als Mutter von zwei kleinen Kindern meistert. „Ihre Fähigkeit, Studium, Familie und Engagement in Balance zu halten, zeugt von einer außergewöhnlichen Organisationskraft, Belastbarkeit und Zielstrebigkeit“, heißt es im Empfehlungsschreiben.
Wichtige Stationen des Lebenslaufes
Nachdem Frau Mercy Onyango, geboren am 13. Juni 1997 in Kenia, den Bachelor of Education in Kunst, Kiswahili und Geschichte an der University of Nairobi, Kenia, abgeschlossen hatte, war sie mehrere Jahre als Lehrerin für Kiswahili und Geschichte an der Leistern High School in Nairobi tätig. In diesem Zeitraum war sie zudem Schriftführerin des Rotary Clubs der University of Nairobi und engagierte sich in Projekten für Kinder mit Behinderungen. Nach ihrer Elternzeit begann die zweifache Mutter 2024 ihr Masterstudium im Fach African Verbal and Visual Arts an der Universität Bayreuth. Im Jahr 2025 war sie an der Universität Bayreuth als Swahili-Studierendenassistenz tätig. Dort unterstützte sie die Lehre und Forschung in der Afrikanischen Linguistik, arbeitete an der Organisation akademischer Programme mit und betreute Studierende. Zudem wirkte sie im Mai 2025 an der Organisation des 37. Swahili-Kolloquiums mit, wo sie Logistik und Planung koordinierte und mit internationalen Teilnehmenden zusammenarbeitete. Dabei kam ihr ihr Sprachtalent zu Gute. Sie verfügt über Muttersprachenkenntnisse in Kiswahili und Luo, spricht fließend Englisch und besitzt gute Deutschkenntnisse. Fachlich bringt sie Erfahrungen in linguistischer Analyse, Curriculumsentwicklung und Veranstaltungsorganisation mit, ergänzt durch IT-Kenntnisse, den sicheren Umgang mit MS Office sowie kreative Fähigkeiten in Fotografie und Videobearbeitung.