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Gesamtuniversitäre Preise

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Prof. Dr. Eva M. Herzig

Bayreuther Universitätspreis für digital unterstützte Lehre, Prof. Dr. Herzig

Würdigung der Leistung

In diesem Jahr wird Frau Prof. Dr. Eva M. Herzig, Juniorprofessorin für Experimentalphysik - Dynamik und Strukturbildung an der Fakultät I, mit dem „Bayreuther Lehrpreis für digital unterstützte Lehre“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung bezieht sich auf Ihre Lehrveranstaltung mit dem Titel „Experimentalphysik A“ mit 4 SWS als Vorlesung und 2 SWS als Übung. Sie ist verpflichtend für Studienanfänger in der Chemie und Geoökologie. Die Lehrveranstaltung wurde mit ca. 60 Teilnehmenden im Hörsaal, in Seminarräumen und online durchgeführt.

Frau Herzig hat diese Lehrveranstaltung in überarbeiteter Form ein zweites Mal im Blended-Learning-Format nach dem Prinzip des Flipped Classroom konzipiert. Der gewünschte Kompetenzerwerb wurde klar im Sinne der Taxonomie des Lernens nach Bloom formuliert. Um die Lernziele, die Lehr-Lern-Aktivitäten während der Lehrveranstaltung und die Prüfung in einen guten Einklang zu bringen, hat sie das Konzept des constructive alignments nach Biggs angewandt. Die grundlegende Wissensvermittlung erfolgte über Moodle mit dem Einsatz des digitalen Tools Perusall (zum gemeinschaftlichen Annotieren), der „Test“-Aktivität (zur Selbstüberprüfung mit Sofortfeedback) und online Applets von PhET (eigenständig durchführbare, physikalische online-Versuche). In den Präsenzlehreinheiten wurde die Methode des Peer Instruction in Verbindung mit physikalischen Versuchen zur Überprüfung des Verständnisses der Studierenden durchgeführt. In den Präsenzübungen kamen Papier und Stift in Diskussion mit dem Tutor zum Einsatz. Die Online-Lösungsbesprechung wurde über Zoom abgehalten. Mit diesem Methodenmix und dem Einsatz vieler verschiedener digitaler Tools hatten die Studierenden viele Möglichkeiten, sich die Inhalte zu erarbeiten und im Hinblick auf den gewünschten Kompetenzerwerb und die Prüfung zu üben.

Die Lehrveranstaltung wurde von den Studierenden insgesamt überwiegend positiv evaluiert, da die verschiedenen interaktiven Methoden und die digitalen Lehrmaterialien den Zugang und das Verständnis des Stoffes gefördert haben. Besonders positiv bewertet wurden die lernförderliche Atmosphäre, der interaktive Austausch unter den Studierenden und das Engagement der Lehrperson. Insbesondere durch die Überarbeitung des zweiten Durchgangs dieser Lehrveranstaltung in diesem Format haben nochmals deutlich auch im Hinblick auf Struktur und Organisation zu einer deutlichen Verbesserung geführt, was in der Evaluation entsprechend gewürdigt wurde.

In Ihrer Reflexion der eigenen Lehrveranstaltung zieht Eva M. Herzig insgesamt eine positive Bilanz, da das Konzept des Flipped Classrooms in ihrem Fachbereich einen extremen Mehrwert bieten kann. Sie erkennt aber auch, dass die erfolgreiche Umsetzung angesichts der hohen Stoffmenge sehr herausfordernd ist. Die vielen digitalen Tools und interaktiven Element erlauben es jedoch, die Studierenden in ihrem jeweils individuellen Wissensstand und ihren Lernprozessen zu unterstützen. Eva M. Herzig möchte kontinuierlich an einer Optimierung der Lehrveranstaltung arbeiten.

Frau Eva M. Herzig hat mit einem sehr hohen Engagement und Einsatz Ihre Lehrveranstaltung mit dem Einsatz digitaler Ressourcen durchgeführt. Die Konzeption der Lehrveranstaltung ist sehr stimmig und sehr gut strukturiert, wodurch die Lernprozesse bei den Studierenden im Vergleich zu einen „klassischen“ Frontalvorlesung sicherlich deutlich gefördert bzw. verbessert wurden. Die eingesetzten Methoden bzw. digitalen Tools weisen eine angemessene, nicht überzogene Vielfalt auf, so dass die Studierenden sehr flexibel und bedürfnisorientiert ihr Lernen sehr gut begleitet aber auch in einem guten Maße autonom steuern konnten.

Mit dem Lehrpreis und der damit verbundenen Dotierung (1.000,- € und Finanzierung einer E-Tutorin/eines E-Tutors für 5 Monate) wird Frau Eva Herzig darin unterstützt, die selbst formulierten Optimierungswünsche für ihre Lehrveranstaltungen in den kommenden Semestern umzusetzen. Wir wünschen ihr viel Erfolg dabei!

Wichtige Stationen des Lebenslaufs

Eva M. Herzig studierte in Schottland an der University of Edinburgh Experimentalphysik und promovierte zum Selbstorganisationsprozess von partikelstabilisierten Grenzflächen. Im Anschluss arbeitete sie 2 Jahre in der Industrie in Deutschland. Im Jahr 2011 kehrte Sie zurück an die Universität und forschte an der TUM zunächst als PostDoc und dann als eigenständige Gruppenleiterin an organischen Solarzellen. Mit dem Ruf 2017 an die Universität Bayreuth konnte sie ihren Forschungsbereich ausweiten. Schon seit Schulzeiten interessiert sich Frau Herzig für die Art der Vermittlung von Lerninhalten, hat im Verlauf ihrer Karriere mit Lehrkonzepten experimentiert und am ZHL (vormals FBZHL) der UBT zahlreiche hochschuldidaktische Workshops besucht.


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