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Gesamtuniversitäre Preise

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Prof. Dr. Stephan Gekle

Prof. Dr. Stephan Gekle mit Preis in der Hand

Würdigung der Leistung

Covid-19 ist für die Lehre eine große Herausforderung - besonders an einer familiären Universität wie Bayreuth. Für die Dozierenden werfen die erzwungenen Online-Veranstaltungen neue Fragen auf: Wie funktioniert Lernen ohne persönlichen Kontakt? Wie erhalte ich den Draht zu den Studierenden? Und wie motiviere ich sie dazu, sich regelmäßig mit dem Stoff zu befassen?

Der „Goldene Rabe“ ist der Universitätspreis für herausragende Lehre der Universität Bayreuth. In diesem Jahr zeichnet er Dozierende aus, die diese Fragen auf neue und intelligente Art gelöst haben. Von der Fachschaft Mathe, Physik, Informatik wurde Prof. Dr. Stephan Gekle vorgeschlagen, Professor für Theoretische Physik, insbesondere „Biofluid Simulation and Modeling“. Eine Online-Abstimmung brachte letztendlich die Entscheidung für Prof. Gekle.

Wenn man mit Studierenden über Herrn Gekle spricht, dann erwähnen sie vor allem zwei Dinge: Vermittlung und Zugänglichkeit. Auch mit rein digitaler Lehre schafft er es, komplizierten Lehrstoff verständlich zu machen. Und er bewahrt gleichzeitig immer ein offenes Ohr für die Studierenden – sowohl online als auch offline. Ein besonders gutes Beispiel dafür ist die Vorlesung „Theoretische Mechanik“.

Für die Physik-Studierenden ist die „Theoretische Mechanik“ eine Grundlagen-Vorlesung. Die Themen sind
– unter anderem – Gleichungen von Kepler, Formeln von Newton und der Relativitätstheorie von Albert Einstein. Stoff, der wenig zugänglich ist.

Auch für Physik-Studierende sind diese Themen alles andere als einfach. Prof. Gekle aber schafft es, die komplexen Inhalte in seinen Videos so zu erläutern, dass man sie gut versteht. Und bietet seinen Studierenden gleichzeitig viele Zusatz-Angebote, um das Lernen zu erleichtern.

Eines dieser Angebote sind eLearning-Quizze. Für die Kursteilnehmer ist das eine sehr praktische Möglichkeit, ihren Wissensstand zu testen. Vor allem, wenn man, wie bei Prof. Gekle, detaillierte Rückmeldungen auf Antworten erhält. Zusätzlich bereitgestellt wurde auch eine Fragewand. Mit Hilfe einer Art „Digitalen Tafel“ konnten die Studierenden anonym Fragen stellen - die dann auch schnell und umfassend beantwortet wurden.

Gute Videos, Übungen, Quizze und die Fragewand machen zusammen das Erlernen des Stoffs deutlich leichter. Natürlich ersetzen sie nicht die eigene Arbeit der Kursteilnehmer. Aber Prof. Gekle hat viel Arbeit investiert, um den Studierenden die bestmöglichen Chancen zu bieten.

Die Fragewand steht auch exemplarisch für den zweiten angesprochenen Punkt: Zugänglichkeit. Das merkt man nicht nur in der Vorlesung „Theoretische Mechanik“. Sondern zum Beispiel auch, wenn man bei Herrn Gekle eine Abschlussarbeit schreibt. Es gibt nicht viele Arbeitsgruppen, in denen man sich wöchentlich mit dem betreuenden Professor trifft, um den Fortschritt der Arbeit und die Probleme zu besprechen. Und es gibt nicht viele Dozierende, die neue Studierende als Vertrauensperson über ihre gesamte Zeit an der Universität begleiten.

Die Betreuung und die Lehre sind für Prof. Gekle offensichtlich eine Herzensangelegenheit. Es gibt durchdachte Veranstaltungen, ein Agieren auf Augenhöhe mit den Studierenden, Zusatzinhalte und eine hervorragende Vermittlung komplexer Inhalte. Dafür verdient Prof. Gekle den Lehrpreis der Uni Bayreuth.

Wichtigste Stationen des Lebenslaufs

Prof. Stephan Gekle wurde 1978 in Nürtingen geboren. Ab 1999 studierte er Physik in Stuttgart, inklusive eines Auslandsaufenthaltes in Valladolid in Spanien. Seine Promotion legte er 2009 an der Universität Twente in den Niederlanden über den Einschlag von Objekten auf Wasseroberflächen ab. Nach einer kurzen Zeit als PostDoc in Twente wechselte er in gleicher Funktion an die Technische Universität München2012 ging er als Gruppenleiter für „Biofluid Simulation and Modelling“ an die Universität Bayreuth. Ein Jahr später wurde er Lichtenberg-Juniorprofessor und ist seit 2018 Inhaber einer W2-Professur zum selben Thema. Seine Forschung beschäftigt sich unter anderem mit der Entstehung von Blutplättchen im menschlichen Körper sowie dem Verhalten von roten Blutzellen oder von Mikroplastik-Partikeln in der Umwelt.


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