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Gesamtuniversitäre Preise

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Sarah Spreng

Sarah Spreng mit Prof. Dr. Stefan Leible und Prof. Dr. Susanne Tittlbach.

Würdigung der Leistung

Den dritten Platz des Nachhaltigkeitspreises der Universität Bayreuth für Abschlussarbeiten erhält Sarah Spreng mit ihrer Bachelorarbeit zum Thema „Untersuchung der Adhäsion zwischen Mikroplastikpartikeln und Zellen mithilfe der Mikrofluidik“. Betreuer der Arbeit, die im Rahmen des Bayreuther Sonderforschungsbereichs zum Thema
„Mikroplastik – SFB 1357“ entstanden ist, war Herr Professor Dr. Holger Kress, Professor für Biologische Physik.

Die zunehmende Kontamination der Umwelt mit Mikroplastik wurde bereits durch zahlreiche Studien belegt. Durch die Expostition in Wasser bildet sich um die Plastikpartikel eine Schicht aus Biomolekülen, die sogenannte Ecocorona. Durch diese Ecocorona können die Platik- partikel stärker mit den Zellen von Lebewesen wechselwirken. Bisher gibt es jedoch noch kaum Messungen der Anhaftung solcher Partikel an Zellen. Je nach Stärke der Anhaftung muss das von Mikroplastikpartikeln ausgehende Gefahrenpotential anders bewertet werden.

Hier setzt die Arbeit von Frau Spreng an, die fachlich auch von Herrn Simon Wieland (Doktorand in der Arbeitsgruppe für Biologische Physik) angeleitet wurde. Das Ziel der Bachelorarbeit ist es die Adhäsion zwischen Mikroplastikpartikeln und Zellen zu quanitifzieren. In einer großen Zahl an Experimenten untersucht Frau Spreng für eine Vielzahl verschiedener Mikroplastikpartikel das Adhäsionsverhalten an unterschiedlichen Zellen.
 
Untersucht wurden hierbei unter anderem in Süß- und Salzwasser für zwei und vier Wochen inkubierte Partikel. Zudem wird die relative Anzahl haftender Partikel an unterschiedlichen Immunzellen untersucht.

Als Ergebnis der Arbeit konnte Frau Spreng zeigen, dass Mikroplastikpartikel deutlich stärker an Zellen anhaften, wenn sie für einige Wochen unter Umweltbedingungen in Salz- oder Süßgewässern lagern, als wenn sie „fabrikneu“ sind. Darüber hinaus konnte Frau Spreng feststellen, dass die Anhaftung stark vom jeweils untersuchten Zelltyp abhängt. Zusammenfassend könnte Mikroplastik also nach dem Kontakt mit Umweltumgebungen im Vergleich zu reinem Mikroplastik ein größeres Gefahrenpotential besitzen, da stark anhaftende Partikel möglicherweise häufiger in Zellen und Gewebe aufgenommen werden. Um diese Hypothese zu überprüfen sind allerdings noch weiter gehende Forschungsarbeiten nötig.

Frau Sprengs Arbeit trägt in dem noch relativ jungen Feld der Mikroplastikforschung dazu bei, zu verstehen was mit Mikroplastikpartikeln im Körper geschieht und welche potentiellen Gesundheitsrisiken daraus resultieren. Durch die Arbeit kann somit ein grundlegendes Verständnis dieser Thematik und der darauf aufbauenden Gefährdungsanalyse für den Umgang mit Kunststoffmaterialien geschaffen werden.

Wichtigste Stationen des Lebenslaufs
Sarah Spreng, geboren im Jahr 1999, begann im Wintersemester 2017 „Physik“ im Bachelor an der Universität Bayreuth zu studieren. Das Studium schloss sie im Januar 2021 erfolgreich ab. Seit März 2021 studiert sie im Master "Energietechnik" an der Universität Bayreuth.


Verantwortlich für die Redaktion: Onlineredaktion

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