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Gesamtuniversitäre Preise

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Frederik Wild

Frederik Wild

Würdigung der Leistung

Den zweiten Platz des Nachhaltigkeitspreises der Universität Bayreuth für Abschlussarbeiten erhielt Frederik Wild mit seiner Masterarbeit zum Thema „The Effect of Women’s Primary Schooling on Fertility in sub-Saharan Africa“. Betreuer der Arbeit war Prof. Dr. David Stadelmann, Inhaber des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre E.

In seiner Masterarbeit nutzt Herr Wild die Abschaffung von Grundschulgebühren zu verschiedenen Zeitpunkten in Kenia, Uganda und Tansania als quasi-Experiment, um den kausalen Effekt von Schulbildung auf die Geburtenraten von Frauen sowie auf Alphabetisierung, Arbeitsmarktpotenzial und Einkommensniveau zu schätzen.

Dabei folgte Herr Wild in seiner Analyse einem wissenschaftlichen Artikel von Keats (2018) im Journal of Development Economics und wendet ein (fuzzy) Regression Discontinuity-Design in Kombination mit Instrumentvariablenschätzungen an. So war es ihm möglich die Schulbildung für Frauen zu isolieren, die noch von der Abschaffung der Grundschulgebühren profitieren konnten, im Vergleich zu den Frauen, die bereits aus der Grundschule ausgeschieden waren. Diese „exogene“ Schulbildung, also jene, die rein aufgrund der Abschaffung von Schulgebühren zustande kam, nutzte Herr Wild, um den Einfluss auf Geburtenraten und auf weitere nachgelagerte Effekte zu schätzen.

Dabei konnte Herr Wild die Grundergebnisse der Literatur bestätigen und diese für zwei weitere Länder (Kenia und Tansania) erweitern: In allen drei Ländern führt die Abschaffung von Schulgebühren zu quantitativ höherer Schulbildung. Diese exogene Erhöhung an Bildung führte in zweiter Instanz im Regelfall zu einer Reduktion der Geburtenraten. 

Während die Masterarbeit neue Evidenz für einen negativen kausalen Zusammenhang zwischen Bildung und Fertilität liefert, untersucht sie ferner die Mechanismen, über welche Bildung diesen negativen Effekt auf die Geburtenraten überträgt. Schulbildung gilt als Schlüssel zur Senkung der Fertilität, da sie Frauen einerseits Wissen über moderne Familienmodelle sowie Verhütung vermittelt, sie andererseits auch mit erhöhtem Arbeitsmarktpotenzial ausstattet, was wiederum die Opportunitätskosten des Kinder-erziehens ansteigen lässt. Bildung spielt hierbei also nicht nur eine zentrale Rolle für gesellschaftliche Nachhaltigkeit, sondern auch für Selbstbestimmung und somit auch für die Gleichstellung zwischen Frau und Mann.

Wichtigste Stationen des Lebenslaufs

Herr Frederik Wild, geboren 1993, absolvierte von 2013-2016 seinen Bachelor in Business Administration und von 2016-2019 seinen Master in Philosophy & Economics. Derzeit ist Herr Wild wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. David Stadelmann und forscht im Rahmen seiner Dissertation zu (sozio-)ökonomischen Fragestellungen der Entwicklung in Subsahara Afrika. Herr Wild ist Projektmitglied des Exzellenzclusters EXC 2052 „Africa Multiple: Reconfiguring African Studies“.


Verantwortlich für die Redaktion: Onlineredaktion

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