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Gesamtuniversitäre Preise

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Dr. Christian Gleißner

Verleihung der Preise der Stadt Bayreuth an Dr. Christian Gleißner, Dr. Carolin Köhler und Dr. Hannes Liebrandt durch Brigitte Merk-Erbe

Würdigung der Leistung

Christian Gleißner erhält den diesjährigen Preis der Stadt Bayreuth für seine Dissertation ‚Threefolds Isogenous to a Product and Product Quotient Threefolds with Canonical Singularities‘ (deutsch: ‚Varietäten isogen zu einem Produkt von Kurven und Produktquotienten mit kanonischen Singularitäten in Dimension drei‘). Die Dissertation – mit summa cum laude bewertet – ordnet sich thematisch in das Gebiet der Algebraischen Geometrie ein: Das ist das Studium von Lösungsmengen von polynomialen Gleichungen in einer und mehreren Unbekannten, welche man algebraische Varietäten nennt. Eine Klassifikation von solchen Varietäten im Allgemeinen, wie man sie bspw. im eindimensionalen Fall von Kurven kennt, ist vollkommen undenkbar und somit ist es eine Hauptaufgabe der Algebraischen Geometrie, interessante komplex algebraische Varietäten bzw. Familien von solchen zu konstruieren. Christian Gleißner beschäftigt sich dabei mit bestimmten algebraischen Varietäten, welche aus Produkten von Kurven durch Quotientenbildung nach einer endlichen Gruppe von Symmetrien erhalten werden. Die Technik, algebraische Varietäten durch Produkt- und Quotientenbildung aus ‚einfacheren‘ Varietäten (in diesem Fall: eindimensional, also Kurven) zu erhalten, ist durchaus klassisch und wurde in den letzten zehn Jahren für den zweidimensionalen Fall von vielen Autoren in einer Vielzahl von Veröffentlichungen unter den verschiedensten Gesichtspunkten studiert.

„Die Aufgabe des Promovenden war es nun, die Basis für den weitaus schwierigeren höherdimensionalen Fall zu schaffen. Damit betrat Christian Gleißner wissenschaftliches Neuland. Mit seiner Dissertation, welche im Wesentlichen den dreidimensionalen Fall behandelt, hat er eine neue Forschungsrichtung eröffnet. Die daraus entstehenden Veröffentlichungen werden zweifellos in international renommierten Fachzeitschriften erscheinen und ich erwarte eine hohe Anzahl von Zitaten“, erläutert Prof. Dr. Ingrid Bauer, Professorin für Algebraische Geometrie am Mathematischen Institut der Universität Bayreuth und Betreuerin der Doktorarbeit. Beeindruckend, so Prof. Bauer, sei die Vielzahl der Techniken, welche Christian Gleißner einsetze, um mehrere tiefliegende interessante Resultate zu beweisen. „Insgesamt ist diese Dissertation sowohl im Hinblick auf die Forschungsergebnisse, die verwendeten Methoden und die Präsentation eine preiswürdige Leistung und ich freue mich, dass Christian Gleißner den Preis der Stadt Bayreuth anlässlich des dies academicus 2016 erhält“, würdigt die Promotionsbetreuerin die Arbeit von Christian Gleißner. Die Dissertation wurde von drei Gutachtern mit 0 (= ausgezeichnet) bewertet und mit dem Prädikat summa cum laude ausgezeichnet.

Wichtigste Stationen des Lebenslaufes

Christian Gleißner wurde 1983 in Kemnath geboren. Bevor Christian Gleißner 2005 sein Mathematikstudium an der Universität Bayreuth begann, absolvierte er in Kemnath eine Berufsausbildung zum Elektroinstallateur, bildete sich in Bayreuth zur Staatlich anerkannten SPS-Fachkraft (HWK) an der Handwerkskammer für Oberfranken fort und legte an der Berufsoberschule Bayreuth ein Fachgebundenes Abitur ab. 2011 schloss Christian Gleißner sein Mathematikstudium mit Nebenfach Physik als Dipl. Mathematiker (Univ.) mit ‚sehr gut‘ ab und wurde Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl ‚Mathematik VIII‘ der Universität Bayreuth mit dem Ziel einer Promotion. Am 1. November 2016 hat Dr. Christian Gleißner eine Post Doc Stelle für ein Jahr an der Universität Trento angetreten.


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