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Gesamtuniversitäre Preise

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Dr. Benjamin Gilfedder

Verleihung des Wissenschaftspreises des Universitätsvereins Bayreuth e.V. an Dr. Benjamin Gilfedder durch Horst Eggers

Würdigung der Leistung

Dr. Benjamin Gilfedder hat in seiner bisherigen wissenschaftlichen Laufbahn herausragende Arbeiten zu vielfältigen geo- und umweltwissenschaftlichen Forschungsfragen vorgelegt, die innerhalb der Fachkreise weltweit große Beachtung gefunden haben. Insgesamt 20 Veröffentlichungen, die er überwiegend als Erstautor verantwortet, in durchweg erstklassigen, begutachteten internationalen Zeitschriften belegen dies eindrucksvoll. Gegenstand seines wissenschaftlichen Interesses sind v.a. die Wechselwirkungen zwischen belebten und unbelebten Faktoren in naturbelassenen und durch den Menschen beeinflussten aquatischen Systemen sowie deren Einfluss auf Wassergüte und Verfügbarkeit. Dabei bringt der gebürtige Australier den Angaben seiner Kollegen zufolge ein außergewöhnliches Maß an wissenschaftlichem Unternehmungsgeist, Neugier, Vielseitigkeit und eine herausragende intellektuelle Selbständigkeit ein.

Das Interesse des Bayreuther Nachwuchswissenschaftlers an umweltgeochemischen Prozessen geht bis zu seiner Dissertation zurück, die den Kreislauf von Jod in aquatischen Systemen behandelte. Während seiner Post-Doc Aufenthalte verlagerte er den Schwerpunkt seiner Arbeiten auf die quantitative Hydrologie. Die Möglichkeit, die Kopplung hydrologischer und biogeochemischer Prozesse an der Schnittstelle zwischen Grund- und Oberflächenwasser mit Hilfe interdisziplinärer Ansätze zu erforschen, bildete den Anreiz dafür, von Melbourne nach Bayreuth zu wechseln.

Bei der Schnittstelle zwischen Grund- und Oberflächenwasser handelt es sich um eine hochreaktive Zone, an der unterschiedliche Wässer aufeinandertreffen und an der in hohem Maße biogeochemischer Stoffumsatz stattfindet, der für eine Vielzahl von Stoffkreisläufen, wie etwa den Stickstoffkreislauf, eine Rolle spielen. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist es, den Austausch zwischen den beiden Kompartimenten zu quantifizieren. Zu diesem Zweck hat Dr. Gilfedder eine Messtechnik entwickelt, die es erlaubt, die Dynamik der Austauschflüsse zu quantifizieren. Die besondere Qualität seiner Arbeiten liegt in der innovativen Herangehensweise, die Paradigmen der klassischen Disziplinen in Frage stellt und interdisziplinär weiter denkt.

Dr. Gilfedders hat erfolgreich Mittel für ein großes, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziertes Projekt eingeworben und ist Mitantragsteller in einem größeren Projekt, das in diesem Jahr zur Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt wurde. Weitere Projekte sind im Stadium der Antragstellung. Das im Sommer 2016 eröffnete Habilitationsverfahrens von Dr. Gilfedder, das erneut Fragestellungen an der Schnittstelle zwischen Hydrologie und Biogeochemie zum Forschungsgegenstand hat, lässt weitere bahnbrechende Erkenntnisse erwarten.

Wichtigste Stationen des Lebenslaufes

Benjamin Gilfedder, Jahrgang 1982, absolvierte sein Bachelor-Studium (Environmental Science) an der James Cook University in Cairns, Australien, wo er auch sein First Class Honour degree erwarb. 2008 schloss er seine Promotion an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit der Gesamtnote summa cum laude ab. Nach zwei Postdoc-Aufenthalten an der TU Braunschweig sowie der Monash-University in Australien ist er seit 2013 als Mitarbeiter des Lehrstuhls Hydrologie und Leiter der Limnologischen Forschungsstation an der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften der Universität Bayreuth beschäftigt.


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