Druckansicht der Internetadresse:

Gesamtuniversitäre Preise

Seite drucken

Dr. Lena van der Hoven

Verleihung des Wissenschaftspreises des Universitätsvereins Bayreuth e.V. an Dr. Lena van der Hoven

Würdigung der Leistung

Dr. Lena van der Hoven ist Habilitandin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Musikwissenschaft der Universität Bayreuth bei Professorin Dr. Kordula Knaus, die die wissenschaftlichen Leistungen von Lena van der Hoven als herausragend einstuft.

Frau van der Hoven untersucht im Rahmen ihrer (im international renommierten Bärenreiter-Verlag unter dem Titel „Musikalische Repräsentationspolitik in Preußen 1688–1797. Hofmusik als Inszenierungsinstrument von Herrschaft“ publizierten) Dissertation die Musik am Preußischen Hof im 18. Jahrhundert als politisches Herrschaftsinstrument im Kontext eines vielfältigen Repräsentationsgeflechts (von Philosophie bis zu Architektur). Mit großer Umsicht analysiert sie auf breiter Quellenbasis die im Musikleben unter Preußischen Herrschern präsenten politischen Intentionen.

Die hier entwickelte Arbeitsweise ist auch für die Erarbeitung ihres Habilitationsprojektes, das sie seit 2015 verfolgt, von großem Nutzen. Das Habilitationsprojekt „Transforming South African Opera (1994–2018). The Impact of Democracy on an ‚Elite Artform’“ setzt sich mit einer interdisziplinären, höchst aktuellen und in der bisherigen Opernforschung vernachlässigten Thematik auseinander.

Professorin Knaus erläutert, dass die internationale Opernforschung erst in den letzten Jahren damit begonnen hat, die Entstehung und Rezeption von Oper und anderen musiktheatralen Formen in Südamerika, Afrika oder Asien auf eine Art und Weise zu untersuchen, die über Lokalgeschichtsschreibung hinausgeht. Das Projekt von Lena van der Hoven, das die Opernproduktion im Südafrika der Post-Apartheid in den Blick nimmt, knüpft an diese neueren Tendenzen an und verbindet sie mit übergreifenderen Fragestellungen. Die Untersuchung der Oper im Prozess der Demokratiebildung in Südafrika knüpft an aktuelle Fragestellungen der Politikwissenschaft und der Gesellschaftswissenschaften im weiteren Sinne an. Das Projekt ist daher an verschiedenen Fachrichtungen (Ethnologie, Afrikanistik, Linguistik, Soziologie, Politikwissenschaft, Geschichtswissenschaft etc.) anschlussfähig und zukunftweisend für eine neue internationale Opernforschung, die innovative Themen und aktuelle Entwicklungen in den Blick nimmt. 2017 hat Lena van der Hoven ein Postdoc-Fellowship im Eurosa-Programm einwerben können, das es ihr ermöglicht hat, von Oktober 2017 bis März 2018 in Südafrika zu forschen. Eine Fertigstellung der Habilitationsschrift ist in den nächsten drei bis vier Jahren zu erwarten.

Wichtigste Stationen des Lebenslaufes

Lena van der Hoven, 1981 in Berlin geboren, nahm 2002 ihr Studium der Musikwissenschaft, Neueren und Neusten Geschichte und Neuen deutschen Literatur an der Humboldt-Universität Berlin auf, schloss es 2007 ab und begann ein Jahr später dort ihr Promotionsstudium. 2013 wurde sie promoviert. Seit 2015 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bayreuth und wurde 2016 außerdem in das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften aufgenommen – eine besondere Auszeichnung. Im Januar 2019 wird sie dort den internationalen Workshop „Transformationsprozesse der Oper durch Digitale Medien und das Filmische/Audio-Visuelle in Zeiten von Krisen und Reformen“ ausrichten.


Verantwortlich für die Redaktion: Onlineredaktion

Facebook Twitter Youtube-Kanal Instagram LinkedIn UBT-A Kontakt